01.02.2024

More transparency one step at a time

c-Com at thyssenkrupp Presta AG Schönebeck GmbH

As an automotive supplier, thyssenkrupp is one of the world’s leading suppliers of steering systems. At its Schönebeck site near Magdeburg, 1.5 million parts are produced every year. In order to keep track of the tools involved, the manufacturer is using Lifecycle Management from c-Com.

A woman sits at a PC workstation and looks at the screen on which the c-Com application is running.
  • A woman sits at a PC workstation and looks at the screen on which the c-Com application is running.
  • An exterior view of the company building of thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH.
  • The picture shows a machining at thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH.
  • The picture shows Markus Deininger, Project Manager c-Com, and Heiko S., Team Leader Tools thyssenkrupp Presta Schönebeck.
  • The picture shows two hobs.
  • An employee scans a code on tool packaging.

Der Stammsitz des Unternehmens befindet sich in Eschen/Liechtenstein, wo die Firma 1941 als Press- und Stanzwerk gegründet wurde und zunächst Kleinteile herstellte. Anfang der 1960er-Jahre erfolgte der Einstieg in das Automobilzuliefergeschäft. Im Lauf der Jahre entwickelte sich der Zulieferer zum Produzenten von Lenksäulen, Lenkgetrieben und kompletten elektromechanischen Lenksystemen. Seit 1991 gehört die Presta AG zur thyssenkrupp-Unternehmensgruppe. 

Trends in der sich rapide wandelnden Automobilindustrie wie die Elektromobilität und das automatisierte und im nächsten Level autonome Fahren begleitet thyssenkrupp mit seiner Technologiekompetenz. Ein in den vergangenen Jahren weltweit ausgebautes hochmodernes Produktionsnetzwerk versorgt Fahrzeugplattformen fast aller namhafter internationaler OEMs. Dabei ist das Produktprogramm der Lenkungssparte unabhängig von der Antriebsart der Fahrzeuge. Seinen Umsatz konnte die Sparte durch die Erweiterung des Produktprogramms und neue Kundenprojekte in den zurückliegenden zehn Jahren mehr als verdoppeln.
 

Eine Außenansicht des Firmengebäudes der thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH.
Der Standort Schönebeck der thyssenkrupp Presta AG fungiert als Komponentenhersteller für das globale Netzwerk des auf Lenkungen spezialisierten Automobilzulieferers. Über 800 Mitarbeiter sind hier tätig.   ©MAPAL

Das Werk von thyssenkrupp Presta in Schönebeck ist Komponentenhersteller für das globale Netzwerk des Unternehmens. Gefertigt werden hier Komponenten für verschiedene Lenkungen wie Kugelgewindetriebe und Eingangswellen bis hin zu neuen Lenkungsversionen für Elektrofahrzeuge. Für alle Lenkungsversionen gibt es eine Vielzahl an Varianten, mit der auch die Varianz der Teile steigt. Von Schönebeck aus werden Einzelteile wie Ritzel und Eingangswellen sowie vormontierte Komponenten zur Endmontage an andere Standorte vornehmlich in China, Europa, den USA und Mexiko geschickt, wo die Lenkungen fertig montiert und an die Automobilhersteller versendet werden.

Den über 800 Mitarbeitern in Schönebeck steht ein umfangreicher Maschinenpark zur Verfügung. Für die Produktion von Zahnstangen sind Schmiedeanlagen vorhanden. Zur mechanischen Bearbeitung werden Schleifmaschinen, Drehmaschinen und Fräszentren eingesetzt. Der Montagebereich für die Zusammensetzung der Kugelgewindetriebe und Eingangswellen zeichnet sich durch einen besonders hohen Automatisierungsgrad aus.
 

Das Bild zeigt einen Blick in die spanende Bearbeitung in einer Maschine bei thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH.
Auf den Maschinen in Schönebeck entstehen Komponenten für verschiedene Lenkungen wie Kugelgewindetriebe und Eingangswellen. Das Werk versorgt mit den Bauteilen die globalen Standorte des Unternehmens.   ©MAPAL

4.500 verschiedene Werkzeuge

„Um unsere Komponenten zu fertigen, brauchen wir fast das gesamte Werkzeugportfolio, das der Markt hergibt“, berichtet Heiko S., Leiter Werkzeugmanagement bei thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH. Rund 4.500 verschiedene Werkzeuge kommen insgesamt zum Einsatz, etwa die Hälfte davon sind Schneidwerkzeuge. Schon heute ist es eine Herausforderung, den Überblick über die in der Produktion eingesetzten Werkzeuge zu behalten. Mit der geplanten Steigerung der Produktionszahlen, nicht zuletzt für einen neuen Großkunden im Bereich der Elektromobilität, ist die Anschaffung von 48 neuen Maschinen geplant. So kommen noch weitere Werkzeuge in die Fertigung.

Weil der Verwaltungsaufwand für das manuelle Tracking der Werkzeuge extrem hoch und fehleranfällig war, suchte das Unternehmen für das hauseigene Toolmanagement nach spezialisierter Unterstützung beim Datenmanagement. Der Vergleich verschiedener Systeme hatte ergeben, dass die wenigsten Anbieter das große Portfolio von thyssenkrupp Presta Schönebeck an verschiedenen Werkzeugen abdecken können. Vor fast zwei Jahren wurde das Lifecycle Management von c-Com als Pilotprojekt eingeführt, um in einem ersten Schritt die in der Fertigung eingesetzten Wälzfräser nachzuverfolgen und eine Reichweitenbetrachtung vorzunehmen. „Das Lifecycle Management bietet eine zentrale Plattform zur Orchestrierung der Werkzeugprozesse über Unternehmensgrenzen hinweg“, erläutert Markus Deininger, Project Manager bei c-Com. „Mit Hilfe des digitalen Zwillings werden alle relevanten Werkzeug- und Prozessdaten für alle autorisierten Prozessbeteiligten zugänglich gemacht und kontinuierlich aktualisiert. Hierdurch gewährleisten wir eine umfangreiche und lückenlose Fortschreibung der Werkzeugdaten, und der Kunde erhält jederzeit einen detaillierten und aktuellen Überblick über seine Bestände.“ Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidungsfindung bei thyssenkrupp Presta Schönebeck war darüber hinaus die Möglichkeit, die c-Com Plattform um weitere Produkte, wie das Digital Tool Management, zu erweitern. 
 

Das Bild zeigt zwei Verzahnungsfräser.
Bei der Einführung von c-Com standen bei thyssenkrupp Presta Schönebeck zunächst serialisierte Werkzeuge wie solche Verzahnungs­fräser im Fokus, die als Schlüsselwerkzeuge sehr wichtig für die Prozesskette sind. Auf der Plattform sind jedem einzelnen dieser Werkzeuge seine technischen Daten angehängt.   ©MAPAL
Den Auftakt machten die Wälzfräser, wie Lars B., Technischer Leiter bei thyssenkrupp Presta Schönebeck, erläutert: „Die Wälzfräser haben uns bei der Pflege die meisten Schwierigkeiten bereitet.“ Eine Vielzahl verschiedener Wälzfräser ist im Produktionsalltag des Lenkungsexperten im Umlauf. Sie können im Lager liegen, sich am Vorbereitungsplatz befinden oder auf einer der Produktionsmaschinen, auf denen sie regelmäßig eingesetzt werden. Manche sind beim Nachschleifen oder im Zulauf. Hinzu kommt, dass die verwendeten Wälzfräser unterschiedlich oft nachschleifbar sind. Das Wissen um ihren jeweiligen Zustand ist wichtig, um Reichweiten abschätzen zu können. Erschwert wurde das in der Vergangenheit mitunter auch dadurch, dass Mitarbeiter zu neuen Werkzeugen griffen und Werkzeuge mit einer gewissen Restlaufzeit undokumentiert zurücklegten. 

Reichen die Werkzeuge noch aus?

Eine Herausforderung am Produktionsstandort Schönebeck sind bisweilen volatile Produktionszahlen. Abrufe aus der Industrie schwanken. „Wir mussten uns ständig die Frage stellen, ob wir eine höhere Produktmenge mit den im Umlauf befindlichen Werkzeugen hinbekommen“, berichtet der Technische Leiter. Im vorhandenen SAP-System sind Mindeststückzahlen hinterlegt, die nicht unterschritten werden sollen. Daneben wurde über Excel-Listen Buch geführt über spezielle Werkzeuge, die etwa nachgeschliffen werden müssen. Oft wurden auf Verdacht höhere Werkzeugmengen bereitgelegt. „Die Verwaltung der Werkzeugdaten mit vielen Dateien in unterschiedlichen Systemen war für uns ein immenser administrativer Aufwand und lieferte dennoch keine präzisen Ergebnisse“, konstatiert Heiko S.
Auf dem Bild sind Markus Deininger, Project Manager c-Com, und Heiko S., Teamleiter Werkzeuge thyssenkrupp Presta Schönebeck, abgebildet.
Haben die c-Com-Plattform in enger Zusammenarbeit auf die Bedürfnisse der thyssenkrupp Presta Schönebeck abgestimmt: Markus Deininger, Project Manager c-Com (links) und Heiko S., Teamleiter Werkzeug bei der thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH.   ©MAPAL

Mit c-Com konnten signifikante Optimierungen erzielt werden. Die Wälzfräser sind so genannte serialisierte Werkzeuge. Markus Deininger erläutert, was es damit auf sich hat: „Ein serialisiertes Werkzeug ist mit seiner nur einmal vergebenen Materialnummer eindeutig zuordenbar. Durch diese Serialisierung können wir dem digitalen Zwilling des Werkzeugs alle technischen Daten auf unserer Plattform mit anhängen. Man kennt so den Zustand des Werkzeuges und weiß, wo es sich genau befindet. Das ist sinnvoll bei Schlüsselwerkzeugen, die sehr wichtig für die Prozesskette sind.“ 

Über das Lifecycle Management kann Heiko S. nun jedes einzelne Werkzeug verfolgen und sieht, wie weit die Fertiger damit noch kommen, wann Nachschliffe geplant sind und wann Fräser nachbestellt werden müssen. Die Tool Assistant App macht es den Mitarbeitern einfach, ein Werkzeug bestimmten Bearbeitungen zuzuordnen. Wenn das Werkzeug in der Produktion aufgebraucht ist, bucht der Mitarbeiter es wieder aus. Dabei muss er den Zustand abbilden und auswählen, warum er das Werkzeug ausbucht, also ob es etwa verschlissen oder kaputt ist. Dafür sind in der App nur sehr wenige Eingaben erforderlich. Das Werkzeug wird dann automatisch für den Versand zum Nachschleifen vorbereitet. 
 

Ein Mitarbeiter scannt einen Code auf einer Werkzeugverpackung.
Mitarbeiter entnehmen seit Einführung von c-Com die Werkzeuge nicht mehr einfach dem Lager, sondern ordnen sie gleich einer bestimmten Bearbeitung zu. Ebenso bequem wird das in der Produktion aufgebrauchte Werkzeug wieder eingebucht, wie Roberto R., Einrichter im Bereich Fräsen, demonstriert.   ©MAPAL

Der Dienstleister im Bereich Nachschleifen verfügt ebenfalls über einen c-Com Zugang und hat Zugriff auf die entsprechenden Daten. Damit weiß er vorab, welche Werkzeuge kommen und wie viele Bauteile damit gefertigt wurden. Bei der Rücklieferung macht er auch Angaben darüber, wie viel Zahnlänge er beispielsweise abgeschliffen hat und wie oft das Werkzeug dementsprechend noch verwendet werden kann. In dem System ist vieles automatisiert, um den Kunden eine bestmögliche Datenqualität zur Verfügung zu stellen.

Jana S. ist Mitarbeiterin im großen Werkzeuglager und arbeitet täglich mit c-Com, um die Warenbewegungen intern und auch zu externen Lieferanten zu buchen. Sie legt Werkzeuge im System an und besorgt alle Daten dazu. Den Versand zum Nachschleifen, für den früher eine Liste mit 20 bis 30 Positionen händisch erstellt werden musste, erledigt sie jetzt mit wenigen Mausklicks. Früher musste sie schon mal im Betrieb nach Werkzeugen suchen und schätzt daher die Möglichkeit der Nachverfolgung sehr: „Es ist schon eine große Erleichterung, dass wir jetzt wissen, wo der einzelne Fräser sich befindet.“
 

Werkzeugkosten werden transparent

Die gewonnene Transparenz ermöglicht auch genauere Kalkulationen, wie Lars B. schildert: „Wir sehen jetzt genau, für welches Produkt wir wie viel Geld ausgegeben haben. Das war uns vorher nicht in diesem Detailgrad bekannt. Wir haben die meisten Sachen auf die Maschine gebucht und es war nicht ersichtlich, für welches Produkt der Aufwand bestimmt war. Jetzt können wir vorauskalkulieren.“ Die Abweichungen sind teilweise beträchtlich. Wo für ein bestimmtes Bauteil bislang mit Werkzeugkosten von 18 Cent kalkuliert wurde, ergaben sich nun Kosten von nur knapp zwei Cent. 
Lars B., Technischer Leiter bei der thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH.
„Die Investition in c-Com hat sich auf jeden Fall rentiert“, versichert Lars B., Technischer Leiter bei thyssenkrupp Presta Schönebeck. „Der reduzierte Lagerbestand ist ein enormer Vorteil für uns, denn Lagerkosten sind am Ende verlorene Kosten.“   ©MAPAL
“We can show that c-Com has achieved savings of 85 percent compared to the previously assumed costs”, comments Markus Deininger. Based on the analysis, thyssenkrupp Presta Schönebeck has significantly reduced its tool inventory of hobs. Information regarding the condition of individual tools and allocation to certain machining operations allow the workers to identify unusually high wear and tear early on and to figure out the cause. “In this way, we can react promptly before faults lead to production downtime”, Lars B. reports.

Red bars mean bottlenecks

Based on target figures for parts to be produced, the Tool Planning module presents information about how long required tool will last, taking all the possible regrinding processes into account. This inventory range analysis is meant to prevent bottlenecks even when production is ramped up. Tool Planning is a big help for Heiko S.: “I can now find all the information I need for my job at a glance. Red bars show me areas I have to examine because there could be a disparity between inventory and need for the products we are manufacturing.” The dashboard also shows the tool costs and consumption on particular machines.

The pilot project with the hobbing tools was a big success for Lars B.. “The investment in c-Com has definitely paid off”, the Technical Head assures. “The warehouse was intransparent in some places. The reduction of inventory brings us enormous benefits because storage costs are ultimately losses.”

In the next step, c-Com is to be employed for the non-serialised tools. The company is unable to allocate them to particular machining operations for the simple reason that worn-out indexable inserts and drills are often just thrown out without recording their tool life. Whenever a tool is checked out in c-Com, a record is made regarding the machine and part the tool is used for. It is also possible to see in retrospect how many parts the tool produced. When procuring new machines, thyssenkrupp Presta Schönebeck wants to ensure that they already have the software to exchange information with c-Com via an interface. 
 


Kathrin Rehor, PR Project Manager at MAPAL

Contact

Kathrin Rehor Public Relations Kathrin.Rehor@mapal.com Phone: +49 7361 585 3342


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