26.10.2023

Investition in Gesundheit, Nachhaltigkeit und Qualität

Neue Laserhärteanlage für die Serienfertigung

MAPAL hat eine neue, einmalige Laserhärteanlage in der Fertigung in Betrieb genommen, die nach und nach alle Aufgaben übernehmen soll, die bisher in der Härterei im Salzbad erledigt werden. Das hat nicht nur Vorteile für die Qualität, sondern schont darüber hinaus die Gesundheit der Mitarbeiter und die Umwelt.

Das Bild zeigt in Nahaufnahme einen eingespannten HSK, der mit dem Laser bearbeitet wird.
  • Das Bild zeigt in Nahaufnahme einen eingespannten HSK, der mit dem Laser bearbeitet wird.
  • Zu sehen ist ein Korb über dem Ofen mit der offenen Salzschmelze, die rot glüht.
  • Die EMAG Maschine ist im Gesamten zu sehen.
  • Der Korb mit den Bauteilen wird in eine offene Wanne mit Öl getaucht. Dabei entsteht eine Flamme.
Durch verschiedene Härteverfahren können unterschiedliche Werkstoffe härter und damit widerstandsfähiger gemacht werden. Bei MAPAL werden unter anderem unterschiedliche Werkzeugaufnahmen gehärtet. Diese sicherheitsrelevanten Bauteile sind hohen Kräften ausgesetzt. Das Härten sorgt dafür, dass die Werkzeugaufnahme trotz dieser Kräfte und trotz des vielfachen Ein- und Auswechselns eine lange Lebensdauer hat und prozesssicher seinen Dienst erfüllt. 
A basket can be seen above the furnace with the exposed molten salt glowing red.
Furnaces with exposed molten salt – the method of choice for hardening tool connections up to now – represent a source of risk and danger to the health of the employees.   ©MAPAL
Up to now, the tool connections made of tempered steel at MAPAL have primarily been hardened in a salt bath – the usual process. That being said, it is not possible to determine down to the µm how much of the workpiece material is hardened. This can result in quality problems or difficulties in the further processing of the connections. For this reason, comprehensive quality controls were mandatory after hardening.

Health risk and high gas consumption

The basket with the components is immersed in an open tub of oil. This creates a flame.
After the molten salt bath, the parts to be hardened are quenched in oil in the hardening workshop.   ©MAPAL
Weitere Nachteile des Härtens in der Salzschmelze sind offensichtlich. Die Öfen mit der offenen Salzschmelze stellen eine Risiko- und Gefahrenquelle für die Gesundheit der Mitarbeiter dar. Höchste Konzentration unter erschwerten Bedingungen ist in der Härterei ein Muss, um sich selbst und andere nicht zu gefährden. Die Salze müssen aufwendig entsorgt werden, und für die Aufrechterhaltung der Temperatur wird zudem sehr viel Energie in Form von Gas verbraucht.

Forschungszusammenarbeit zum Laserhärten von Aufnahmen

Eine Alternative zum Salzbad ist das Laserhärten. Die MAPAL Experten bauten dazu eine vorhandene Maschine um, um Aufnahmen mit dem Laser zu härten. Die Maschine war eigentlich zum Laserauftragsschweißen gedacht. Ob sich das Verfahren allerdings belastbar für die Aufnahmen eignen würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Dazu hat MAPAL gemeinsam mit dem Werkzeugmaschinenlabor, kurz WZL, der RWTH Aachen geforscht und die Torsionsbeständigkeit, also wie beständig eine lasergehärtete Aufnahme bei Verdrehung ist, untersucht. Mit positivem Ergebnis. Das Laserhärten kann das Salzbad bei Aufnahmen ersetzen.  

Seit rund zwei Jahren härtet MAPAL nun mit der umgebauten Maschine alle Aufnahmen mit der MAPAL eigenen Modul-Schnittstelle. Der Laser der Maschine erhitzt den Vergütungsstahl so stark, dass beim Abkühlen dieselben Strukturveränderungen wie beim Salzbad erfolgen und die Aufnahme entsprechend gehärtet wird. Möglich ist dieses Verfahren, da es sich bei Vergütungsstahl um sogenannten selbstabschreckenden Stahl handelt. Das heißt, dass der Vergütungsstahl die Wärme, die durch den Laser entsteht, sehr schnell nach innen zieht und sich so sehr schnell wieder abkühlt - sich also selbst abschreckt. Erst dadurch stellen sich die entscheidenden Strukturveränderungen ein. Allerdings ist dieses Verfahren sehr umständlich und zu aufwendig, um serientauglich Werkstücke zu härten. MAPAL begab sich auf Lösungssuche und fand mit dem Maschinenhersteller EMAG dafür den optimalen Partner.
 

Weltweit einzigartig

Das Bild zeigt in Nahaufnahme einen eingespannten HSK, der mit dem Laser bearbeitet wird.
Mit 1.100° C härtet der Laser die erforderlichen Aufnahmezonen – und das ohne großen Einstell- und Einspannaufwand.   ©MAPAL

Gemeinsam haben die Experten beider Unternehmen eine Maschine entwickeln, die den HSK innen und außen per Laser härtet – und das ohne großen Einstell- und Einspannaufwand. Viel Arbeit und zwei Jahre später war sie fertig – die bisher einzige Maschine weltweit, die Werkzeugaufnahmen mit dem Laser härtet. Sie steht in der Aalener Fertigung von MAPAL. 

Aktuell werden Schritt für Schritt alle gängigen Varianten auf das neue Verfahren umgestellt. Bis Ende des Jahres sollen alle Aufnahmegrößen auf der Maschine gehärtet werden. Dann ist das Salzbad in der Härterei Geschichte und mit ihm die widrige Arbeitsumgebung und alle Gefahren, die davon ausgehen. 
 

Vorteile, Vorteile, Vorteile

The EMAG machine can be seen as a whole.
Together with the machine manufacturer EMAG, MAPAL has developed a solution for hardening tool connections in series using a laser.   ©MAPAL

The new unit is therefore not only an advantage to the health of the employees, but also in terms of the quality of the connections. After all, the laser is much more precise than the salt bath when it comes to hardening. All upstream and downstream processes benefit from this. As a result, there are significantly fewer distortions in the material. It is no longer decisive exactly when the hardening procedure is incorporated into the process. And it is great that the work can be automated – after all, it is becoming more and more difficult to find employees who want to work in the hardening workshop or take on the evening or night shifts. Although at the moment the workpieces are still inserted into the machine by hand, this will soon be done by a robot. Then the process can be automated as far as possible, especially during the evening and night shifts.

In addition to the advantages mentioned already, the machine also has a measurable advantage in terms of sustainability. The EMAG machine saves more in the long run when you compare the 420,000 kilowatt hours of gas consumed by the molten salt with the 60,000 kilowatt hours of electricity consumed per year when hardening by laser. Everything considered, the machine therefore makes a huge contribution to more health, sustainability and quality.
 


Kathrin Rehor, PR Project Manager at MAPAL

Contact

Kathrin Rehor Public Relations Kathrin.Rehor@mapal.com Phone: +49 7361 585 3342


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